Aggressors of Dark Kombat Review (German)

Aggressors of Dark Kombat Review (German)

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Englischer Titel:Aggressors of Dark Kombat
Japanischer Titel:GanGan
Entwickler:ADK
Jahr:1994
Grösse:178 Megs
Home Release?Yes
MVS Release?Yes
CD Release?Yes

Review: Aggressors Of Dark Combat/Tsuukai GanGan Koshinkyoku (ADK, 1994)
Von Takumaji
01.02.2002


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Die Story


Straßenkampf, Jeder gegen Jeden, bis der letzte Kämpfer umfällt - eine coole Story, findet Ihr nicht auch? Ich war kurz davor, dafür ein paar Punkte zu vergeben...

Das Spiel
Alpha Denshi Korp., deren Kürzel ADK wohl nicht nur aus Zufall die Anfangsbuchstaben des englischen Titels des vorliegenden Spiels bildet, gehören für viele Neo-Fans eher in die zweite Liga der Spieleentwickler. Mit GanGan jedoch haben ADK, zumindest in meinem Herzen, einen speziellen Platz eingenommen, erstellten sie doch mit dem Spiel einen innovativen Klassiker des Beat-em-Up/Fighter-Genres, dessen Grundidee, die Prinzipien eines Sidescrollers im Double Dragon-Stil und eines 2D one-on-one Kampfspiels zu vereinen, auch heute noch für Spaß und Abwechslung sorgt.


Die acht Charaktere sind stark mit der World Heroes-Serie verwandt, wobei ADK sich im Falle GanGans mit abgedrehten WH-Figuren wie Rasputin zurückhielten; eine flinke Mieze im Karo-Rock, der ADK-obligatorische, Fuuma-style Rotschopf-Kämpfer, ein mystischer Muskelmann mit dunklen Anwandlungen, ein Wrestler, ein Schläger (Typus "harter Rocker"), ein dunkelhäutiger, kleinwüchsiger Basketballer, ein weiterer Muskelmann mit Stirnband, sowie der "gute" Charakter im netten Spencer-Jäckchen und gefälligem Haarschnitt stehen zur Wahl. Ein ADK-LineUp erster Güte, gespickt mit vielen "hab ich doch schon mal gesehen"-Effekten, aber dennoch recht durchgehend gestaltet und spielbar.

Gameplay - 70%
In GanGan, etwas übertrieben mit "Ultra-Realistic 3D Battle" untertitelt, sind nicht nur links/rechts-, sondern auch, ganz wie im Sidescroller, oben/unten-Movements möglich, sowie schnelle Dashes in alle vier Richtungen. Das Steuerungs-Layout GanGans wartet folgerichtig mit einem Jump-Button auf, der eine zusätzliche Bewegungsebene bietet. Die restlichen Buttons sind mit Schlägen, Tritten und Würfen belegt, wobei kurzes Drücken einen leichten, längeres Drücken einen starken Schlag bzw. Tritt auslöst.


Die quasi-3D-Steuerung der Spielfiguren bringt viele neue Varianten ins Spiel, die mit herkömmlichen 2D Fightern bisher nicht möglich waren; das Ausweichen vor Schlägen und Tritten ist ebenso machbar, wie auch die "Verfolgung" des Gegners in die hinteren Bildschirmwinkel. Cool. Weniger cool ist die Eingewöhnungszeit, die schon so manchen ungeduldigen Spieler von GanGan abstieß; erst, wenn die Erkenntnis reift, daß es besser ist, wenig herumzurennen und stattdessen hart am Gegner dranzubleiben, sowie ihn mit bestimmten Bewegungen auszumanövrieren, beginnt GanGan richtig Spaß zu machen - dann aber hallo!


Ebenso wurden die Hintergründe und Objekte innerhalb der Stages mit in das Kampfgeschehen einbezogen. Herumliegende Gegenstände und PowerUps lassen sich effektiv gegen den Angreifer einsetzen, und auch das Zertrümmern diverser Aufbauten, sowie das Benutzen von Hindernissen (wie etwa Autos oder Kisten) als Deckung ist möglich. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Würfen und Grabs, die sehr Wrestling-mäßig aussehen und wirken.


Die Spielfiguren verfügen nicht über die gigantischen Magie-Specials vieler Charakter aus anderen Kampfspielen, besitzen jedoch alle sehr witzig gestaltete Finishing Moves, sowie eine Palette an ungewöhnlichen Combos. Besonders Letztere bilden den Kern der GanGan-Engine, an der sich vor allem Liebhaber von Sidescrollern königlich ergötzen können.


Es sei noch bemerkt, daß GanGan eines der wenigen Beat-em-up/Fighter ist, in dem die Spielfiguren richtig bluten. Schwären und Wunden sah man schon in Art of Fighting, auf den Boden tropfende Körpersäfte jedoch noch nicht. Cool!


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Graphik - 35%
Das Charakterdesign und deren Animationen sind an sich nicht schlecht, zum Zeitpunkt des Releases des Spiels (1994) und besonders jetzt, im Jahre 2002, wirkten (und wirken) einige Versatzstücke der Charaktere etwas angestaubt. Die Figuren sind in Grundzügen mit World Heroes 2 zu vergleichen, wobei GanGan in diesem Bereich ein klein wenig mehr bietet, rechnet man einmal die teilweise langweiligen Hintergründe ab.


Die Hintergrundgraphiken sind manchmal nicht nur langweilig, sondern nachgerade einfallslos; ADK haben in der World Heroes-Serie (besonders in WH Perfect) bewiesen, daß man auch jenseits der klassischen Pfade wie Samurai Shodown oder KoF witzige, schön anzusehende Backgrounds zeichnen kann. Schade nur, daß dies in GanGan nicht der Fall ist. Trotz dieses Mankos ist die Interaktion der Spielfiguren mit den Hintergründen und Gegenständen auf der mittleren Bildebene ein besonderer Spaß, der graphisch nicht schlecht umgesetzt wurde.


Witzig und unbekümmert sind die Animationen der Finishing Moves der Charakter, oft unterstützt durch zusätzliche Figuren, die die Szene betreten und beim Finishing Move assistieren, z. B. durch Festhalten des Opfers.


Das Design des Auswahlmenüs erinnert an FF, und ist nett gemacht, wie auch die sonstigen Logos und Texturen - keine Beschwerden in diesem Bereich.

Musik/Sound - 28%
Der Soundtrack GanGans ist überraschend gut. Die Stücke haben alle ihren eigenen Charakter, der zwar im Grunde aus der selben Japanpop-Quelle schöpft wie viele andere Game Soundtracks auch, trotzdem aber eindeutig zu den positiven Errungenschaften ADKs im auralen Bereich zu zählen ist.


So positiv die Musik GanGans ist, so negativ sieht es in der Abteilung Soundeffekte aus. Dumpfe, zugestopft wirkende Schreie, die oftmals kaum die Musik übertönen, und blecherne Schlaggeräusche ohne den gewissen Kick sorgen nicht für große Freude; World Heroes 1 läßt grüßen. Die teilweise stark komprimierten, "heruntergerechneten" Samples der Finishing Moves gehen in Ordnung, wobei hier eher die höhere Lautstärke den Ausschlag gibt. Insgesamt sind die Soundeffekte enttäuschend.

Fazit
GanGan war nie ein Überfliegertitel, als das Spiel herauskam, und ist es jetzt erst recht nicht mehr, da die verschiedenen Retro-Wellen, die das Neo Geo immer wieder für "Newbies" interessant machen, sich im Großen und Ganzen auf die Hauptserien Samurai Spirits, KoF, FF und Last Blade beschränken, was dazu führt, daß Titel wie Aggressors Of Dark Kombat unter die Räder und irgendwann in Vergessenheit geraten. GanGan, wie auch anderen Erzeugnissen von SNKs ehemaliger kleiner Schwesterfirma ADK, tut man damit jedoch größtes Unrecht an; das Spiel hat es nicht verdient, ein Mauerblümchendasein zu führen, da das erfindungsreiche, flüssige und alternative Gameplay GanGans nicht nur Spaß macht, sondern völlig neue Ansätze für nächtelange Straßenschlachten vor der Konsole bietet.


Wer bei Graphik und Sound ein Auge zudrücken kann und Sidescroller ebenso wie Fighter mag, sollte ein Spiel wagen. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, daß GanGan, auf Cart wie auf CD, günstig zu haben ist; dieses Stück Neo-Geschichte sollte sich kein ernsthafter Spieler entgehen lassen.

Wertungsübersicht


Gameplay:70%
Graphik:35%
Musik/Sound:28%

Gesamtwertung:44%






Takumaji is a freelance Linux Security Consultant with a tendency towards oddball games, and haunted by a constant urge to write lenghty posts, reviews and other textual pieces. In his spare time he makes electronic music (which is, reportedly, even more odd than his faible for certain video games) and likes to grow fungi on ancient computer equipment in his humid basement.


He is not married, and has no kids, but two cats and a lovely girl friend, who, strangely enough, kinda supports his dubious activies and his long-term video game addiction.
Mr. Tak lives in Nuremberg, Germany, which is why the paragraphed blah-blah you may have read above this English text is written in German.
Thank you for reading.
Author
Takumaji
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